Auf, Seele…

Auf Seele, uns zu loben,
wie herrlich unser Haus:

Bei uns liegen die Teppiche auf dem Boden,
Dein Teppich ist unser Himmel.

Du fährst auf Wolkenwagen,
Wir fahren mit Wagen durch die Wolken.

Flammen sind Dein Kleid
Wir grillen damit Würstchen.

Die Flügel des Windes tragen Dich
Unsere Windflügel machen für uns Strom,

damit wir Beleuchtung haben, im Dunkeln,
wo Du das Licht entzündet hast.

Das Himmlische Heer ist Deiner Hände Werk,
wir aber schaffen uns Heere,
die die Erde verheeren, die Du gegründet hast

Du sondertest Berg und Meer, mit deren Hilfe
wir Menschen sondern, die anders sind als wir.

Wo die kühlen Brunnen quellen,
verkaufen wir ihr Wasser,

bewässern Gewächshäuser in karger Landschaft,
da freut sich die Agrarindustrie
mehr als der fruchtbare Boden sich freut über dich.

In die klaren, schnellen Wasser,
leiten wir unsere Abwässer
kanalisiert ins Meer,
fahren durch Berge, überbrücken die Schluchten.

Bei uns
Bei uns da blinken Autos,
die Vögel schweigen längst
der Wald steht grau und schweiget
bis er dann niederbrennt
Wir sparen um uns selber,
die Herzen zu erfreun,
in Urlaub und in Arbeit
teil’n wir die Jahre ein

Lass Dir das nicht gefallen,
wie’s Deiner Erde geht,
weil uns, dank unsres Reichtums,
das Herz vor Freude steht!
Stockt Dir denn nicht der Atem,
wo alle Einsicht fehlt,
wo wir das Lob nur suchen,
damit uns jemand wählt?

Zappenduster

Zappenduster is,
mitte Kirche, so höre ich allenthalben,
die schrumpft sich weg,
hat keine Antworten oder Dreck am Stecken,
selbst die alten Helden, wie sich unlängst gezeigt hat,
das haben wir amtlich.

Zappenduster is,
mitte Demokratie,
die ist so schwächlich auf der Brust und in den Gliedern,
beschäftigt mit sich selbst – der traut keiner mehr über den Weg.
Lieber wieder: ein Volk, ein Land, ein Führer,
das haben wir deutschlandtrendig.

Zappenduster is,
mittem Frieden,
der hatte schon immer schwer zu kämpfen:
Landkarten neu malen, Regierungen stürzen, Gewalt statt Politik.
Menschen unterdrücken und wo das nicht geht, wegsperren oder umbringen,
das haben wir bombensicher.

Zappenduster is,
mittem Klima,
zumindest das vertraut, gewohnte,
das erfindet sich gerade neu und macht sich unwohnlich dabei.
Zum Glück brauchen es nur zu leugnen und auf besseres Wetter zu hoffen,
dass wenigstens haben wir app-etitlich. 

Zappenduster also is,
mitte Welt
die Runde Sache zeigt ihre Ecken und Kanten,
die Zeit ist aus den Fugen, Fluch und Pein,
sie herzurichten wollen wir nun gerade nicht geboren sein

das ist uns zu theatralisch.

Gebt ihr ihnen zu essen

so lautete Jesu Auftrag an seine Schüler, die die Leute lieber nach Hause schicken wollten.
Es war auch wenig genug, was da zusammenkam: 5 Brote, zwei Fische.
Im Jahr 2023 macht sich die orthodoxe Kirche zum Komplizen eines Terrorstaates,
der die Versorgung mit Getreide für Brot mit Waffengewalt unterbindet
und so den Hunger als Waffe einsetzt, sei es über Verknappung,
sei es über Inflation, sei es über Flucht.
Nicht zum ersten Mal in der Geschichte eine Kirche,
die nicht Botschafterin Christi sein will,
sondern Dienerin eines feigen Despoten.
Darum ist wieder das Bekenntnis zu Christus gefragt,
damit Gerechtigkeit geschieht – auch im Handeln der Völker.

Ist’s möglich?

„Ist’s möglich,
soviel an euch liegt,
so habt mit allen Menschen Frieden.“
schreibt Paulus den Römern ins Poesiealbum.

Ja,
ist’s möglich?
Also ist es nun möglich, oder nicht?
Na sowas! Kaum zu glauben,
ist das die Möglichkeit?
Kann’s das überhaupt geben?
Ist’s möglich?

Es soll der Frömmste ja gar nicht in Frieden leben,
– was dem bösen Nachbarn womöglich auch gar nicht gefällt,
sondern der Fromme soll das Böse dadurch überwinden,
dass auch der Nachbar in Frieden leben kann.
Ist’s möglich?

poster
Ist\'s möglich?
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Gottesdienst am 02.07.23 mit Flötentrio
Sowie Suppe, Knifte & Co.

Was wir brauchen…

Ach, was wir brauchen
wissen wir,
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und wenn du PRIME hast
auch ganz schnell

ach was wir brauchen
klagen wir
und meckern, mosern, schimpfen,
ist Mehr vom Mehr und Sicherheit
nur soll’n sie uns nicht impfen.

ach was wir brauchen
stöhnen wir,
das wollen sie uns nehmen,
mit Wärmepumpe, Fleischverzicht,
die sollen sich was schämen,

denn was ich brauch
ist meine Ruh,
drum halt ich mir die Ohren zu

Dammbruch

gebrochen ist der Damm ja schon seit langem,
das zerbrechliche Gebäude von Zivilisation und Sinn und Mutterland,
das noch gelegentlich Energie lieferte,
für politische Absichts- und allerlei andere Erklärungen,
weshalb denen dort unbedingt Gewalt angetan werden müsse,
den Kindern und Krankenhäusern,
den Dörfern und Städten, Wohnungen und Häusern,
ja selbst der Natur.
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.

Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.
Überschwemmt mit Waffengewalt und Propaganda,
stehen selbst uns schon,
soviel Kilometer entfernt und doch nur eine Nachricht weiter,
die Lügen bis zum Hals,
und keiner kommt und trägt uns weg,
auf trockenen Boden.
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.

Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem,
was hindert’s also noch, den nächsten ebenfalls zu brechen,
und fraglich ist, ob noch genügend Kühlung da ist,
für Köpfe, Herzen und Gemüter.
Sind nicht die Reaktoren längst schon explodiert,
verseucht die Menschen
und vergiftet auf Jahrzehnte?
Die kleinsten Teilchen spalten
zu Zerfall und Strahlentod.
Wird also dies die nächste Stufe sein,
dass Taten folgen, wo Taten Folgen haben?
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.