Ich lasse dich nicht…
Musik – Ich höre, singe oder sage:
Segne mich, an diesem Tag
Komm nimm meine Hand
Sieh mich freundlich an und sag:
Es geht in gutes Land
Begrüßung – Ich bin willkommen:
Gottes Güte sei mir willkommen,
und Friede von Gott unserem Vater,
und dem Herrn Jesus Christus!
Aus seiner Hand nehme ich
Abend und Morgen,
den Tag und auch die Nacht.
In seiner Liebe bin ich geborgen,
am Anfang, am Ende
und mitten im Leben.
Gottes Barmherzigkeit hat noch kein Ende
Alle Morgen ist sie neu –
ja, Gott, deine Treue ist groß
Votum – Ich bekenne und glaube:
Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde ist mir treu,
in Jesus Christus kann ich mich zu seinen geliebten Kindern zählen
im Heiligen Geist bin ich getröstet und gestärkt, jeden Tag neu.
Gebet – Ich sage zu Gott:
Komm, Herr, Gott, allmächtiger Vater
und wende dich uns zu:
Dieser Erde, Deinen Menschen, und auch mir:
Ich brauche deine Zuwendung,
wie die Luft zum Atmen
und deine Nähe und Fürsorge,
wie die Umarmung eines geliebten Menschen.
Gesegnet seist Du, guter Gott,
Deine Liebe trägt auch mich.
Amen.
Mit Bedacht – so hab ich das noch nicht gesehen:
In der Fastenzeit soll oder darf man ja so manches lassen,
bei dem wir sonst eher nachlässig sind.
Verzicht ist darum Freiheit – diese Freiheit aber ist entscheidend.
Das merke ich ja gerade ganz entschieden daran,
dass ich in diesen coronäischen Zeiten
auf vieles, auf dass ich verzichten muss,
eben nicht freiwillig verzichte.
Nun musste auch Esau eher unfreiwillig
auf den Segen seines Vaters Isaak verzichten.
Den hatte sich sein ausgeschlafener Bruder Jakob
mit einem Lieblingsessen und etwas Ziegenfell an den richtigen Stellen
ganz gerissen unter den Nagel gerissen:
Den wollte er sich sichern, den Segen,
an Papas Segen war ihm alles gelegen.
Nun hat es an Papas Segen gelegen,
dem geraubten,
dass Jakob erst einmal von Zuhause abhauen musste,
um sich bei seinem Onkel ein Vermögen
und die Ehe mit seinen Cousinen zu erarbeiten.
Segen ist also nicht leicht zu nehmen.
Das musste Jakob ja auch noch an anderer Stelle erfahren –
Auf Dauer konnte sich weder Laban an Jakobs Segen laben,
Noch umgekehrt.
Doch die Umkehr ins normale Leben ist nicht so leicht:
Da ist noch ein Fluss dazwischen, eine einsame Nacht,
und ein Überfall, der in einen Ringkampf mündet
wie der Jabbok in den Jordan.
Doch es ist Jakob, der nicht loslässt, trotz Hüfte,
der klammert und drückt und schiebt und drängt,
weil ihm was dämmert:
Ich lasse Dich nicht,
es sei denn,
Du segnest mich.
Eine seltsame Erzählung:
Aus dem geraubten Segen wird ein erkämpfter Segen.
Aber eigentlich ist das gar nicht so fern von meiner Erfahrung:
Segen ist Teilhabe an der Kraft und der Wirksamkeit Gottes,
mitten in dieser Welt und dieser Zeit.
Darum geht es nicht um meinen Nutzen,
nicht darum, was ich davon habe,
sondern darum, wer ich dadurch bin,
darum, dass Segen heilvolle Verhältnisse schafft:
Zu Gott, zur Schöpfung, zu anderen Menschen, zu mir selbst.
Und auch zu dem, was mir Schwierigkeiten macht, mir Widerstand leistet,
sich mir in den Weg stellt.
Zu den Schmerzen und Einschränkungen, und Prüfungen
ebenso wie zum Gelingen und zum Glück.
All meine Wege und Begegnungen sollen verbunden sein
mit der Schöpfung, mit der Gemeinschaft, mit der Fürsorge,
Mit der Versöhnung und mit dem, was zum Guten dient und Frieden schafft.
Liedvers – Ich höre, singe oder sage:
Bewahre mich Gott, behüte mich Gott
sei mit mir, auf meinen Wegen,
Sei Quelle und Brot, in Wüstennot
umgib mich mit deinem Segen.
Gebet – ich sage:
Wo Gottes Segen gebraucht wird …
Wo ich Gottes Segen erfahren habe: …
und bete mit Jesus: Unser Vater …
Meditation:
Stimmt, muss ich da sagen:
Auf Gottes Segen mag ich nicht verzichten,
als könnte ich Segen fasten.
Stattdessen möchte ich lieber selber
gesegnet
zum Segen werden
Für diese Erde und die Menschen um mich herum.
Miteinander können wir nicht verzichten,
auf das, was Gott durch uns werden und wachsen lässt.
Liedvers – Ich höre, singe oder sage:
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott
sei mit uns, durch deinen Segen,
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt
Sei um uns auf unser’n Wegen.
Segen – So segnet mich Gott
Gottes Schöpfung ist das Fundament des Segens:
Gott setzt einen Anfang,
und segnet, damit wachsen und leben kann,
was er zur Welt gebracht hat:
So auch mich: Kind seiner Liebe.
Gottes Barmherzigkeit ist die Weitsicht des Segens:
Gott sieht unsere Wege,
und segnet, damit verwandelt wird,
was sonst verloren geht:
So auch mich: Mensch nach seinem Bilde.
Gottes Gerechtigkeit ist die Freiheit des Segens:
Gott sucht das Verlorene,
Und segnet, damit heil wird,
was sonst zerrissen und bedrückt bliebe:
So auch mich: Bote seines Friedens.
Ich öffne mich ganz für Gottes gute Gaben
für die Liebe des lebendigen Gottes …
für die Gnade meines Herrn Jesus Christus …
für die Gemeinschaft in und mit dem Heiligen Geist …
Ich bin gemeint – ich bin gesegnet:
Er aber, der Gott des Friedens:
Er ziehe mich ganz zu sich und mache mich heil
an Geist, Seele und Leib,
damit ich bewahrt werde vor allem Schaden
und niemand anderes durch mich zu Schaden kommt.
Gesegnet sei Gott, der mich berufen hat,
Er ist treu: Er wird es tun!
Amen.