für dein persönliches Unser Vater

Dein Reich komme

Musik – Ich höre, singe oder sage:
Bist zu mir wie ein Vater, der sein Kind nie vergisst
der trotz all seiner Größe immer ansprechbar ist
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen.

Gitarre und Gesang, nach der Strophe jeweils stoppen

Begrüßung – Ich bin willkommen:
Hier ist Gottes neue Welt:
Willkommen bin ich in seinem Haus,
Gesegnet bin ich mit seiner heilsamen Zuwendung,
Beschenkt bin ich mit Gaben seiner Hand,
Teilhaber*in bin ich in der GemeinschaI der Heiligen
Gesandt bin ich ich als Kind des Friedens,
Mensch des neuen Weges

Votum – Ich bekenne und glaube:
Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde,
Du bist noch nicht fertig mit uns Menschen:
in Jesus Christus erfahre ich,
dass Du mich kennst und liebst.
Du willst mit mir diese Erde verwandeln.
Im Heiligen Geist sage ich darum „Abba, lieber Vater“,
denn dein Geist befreit mich aus allen Zwängen.

Gebet – Ich singe/sage zu Gott:
Deine Herrschaft soll kommen.
Das, was du willst geschehn.
Auf der Erde im Himmel sollen alle es sehn.
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen.

Liedvortrag: Unser Vater

Du und ich:
„DU im Himmel, ich suche DICH nicht in den Wolken.
Wo Gerechtigkeit und Güte wohnen, da vermute ich DICH.
Wo DU mit DIR reden lässt, da klopfe ich an.
Der heilenden Kraft, der Jesus vertraut hat, will ich mich öffnen.
Verbinden möchte ich mich mit denen, die auch suchen
und ins Gespräch kommen wollen mit DIR: Vater unser im Himmel.“

„Nicht einfach drauflos reden will ich.
DEINE Meinung möchte ich herausfinden.
Hinauskommen will ich über das, was ich mir selber sagen kann.
Überrasche mich mit guten Einfällen. Setze mich in Bewegung.
Damit es gut wird für uns alle wünsche ich: Geheiligt werde dein Name.“

„Nichts wird sich ändern, wenn DU allen ihre Wünsche erfüllst.
Wir leben im Zusammenhang mit allen Geschöpfen dieser Welt.
Wenn es unter ihnen Frieden und Gerechtigkeit gibt,
Deine Schöpfung bewahrt wird, fühle auch ich mich wohl: Dein Reich komme.“

Ich, nicht in Versuchung?
Was aber heißt das: Und führe mich nicht in Versuchung?
Warum sollte ein Vater das tun?, fragte nicht zuletzt prominent Papst Franziskus.
„Und verlasse uns nicht in der Versuchung“, heißt es daher
seit November letzten Jahres in der italienischen Liturgie.

Aber warum sollte ich es nicht zugeben und sagen:
Stelle mich lieber nicht auf die Probe, Gott, wer weiß wie’s ausgeht?
Ich kenne doch meine Schwächen – und was daraus folgen mag.
So möge Gott mich ihnen nicht aussetzen, sondern mich aus allem befreien,
dass mir selbst und anderen Schaden zufügt. Darum:
Erprobe nicht meine Stärke, Gott, sondern befreie mich und uns alle,
aus den Versuchungen, es uns gut gehen zu lassen und gut dazustehen.

Liedvers – Ich höre, singe oder sage:
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen.
Gib uns das was wir brauchen, gib uns heut unser Brot.
Und vergib uns den Aufstand gegen Dich und dein Gebot
Lehre uns zu vergeben, so wie du uns vergibst.
Lass uns treu zu dir stehen, so wie du immer liebst.
Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen
Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen.

Mit Bedacht – so hab ich das noch nicht gesehen:
Warum will Jesus uns eigentlich lehren, wie man beten soll?
„Not lehrt beten“?, so heißt es doch – und reicht das etwa nicht?
„Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Leute,
die mit Gott nicht vertraut sind und meinen,
sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.“ sagt Jesus.
Aber ist das Gebet der Not nicht noch viel kürzer,
als das gelehrte „Unser Vater“?
Etwa einfach: „Oh Gott!“
Oder: „Gott, mach das alles gut wird, ich werde auch immer artig sein.“

Wenn Not wirklich beten lehrt,
dann weil Not die Perspektive verändert, auf das, was ich nicht selbst verändern kann.
Menschen suchen Halt und Trost, suchen Haltestellen der Hoffnung:
In wessen Hände lege ich, was ich aus der Hand geben muss?

Wer mit dem Schlimmsten rechnet, rechnet zuletzt auch mit dem Himmel,
auf dass dessen Macht der Gleichung eine Lösung bieten möge,
deren erleichterter Stoßseufzer ein ebenso knappes: „Gott sei Dank“ wäre.

Warum also Gebet erklärt und gelehrt bekommen?
Ist nicht schon genug ritualisiert und vorgekaut,
sind wir nicht stolz auf unser freies Beten?
Warum ein gelehrtes Gebet?

Nun ist das gelehrte Gebet nicht gleich das Gebet der Gelehrten,
selbst wenn es klug ist und Sinn macht,
auch nicht das Gebet der Not-Gelehrten,
sondern das Gebet aller Menschen, die es als Gottes Gabe annehmen,
Überall auf der Welt und zu allen Zeiten.

Das Gebet verbindlicher Verbindungen zwischen Menschen und Gott,
der darin als himmlischer Vater erkannt und bekannt wird,
der den Himmel auf Erden zur Geltung bringt:
Wo Gottes gutes Wollen sich durchsetzt gegen Selbstgerechtigkeit,
Wo seine Maßstäbe heilsame Wirkung endalten,
Wo nicht für selbstverständlich gehalten wird, was am Leben hält,

Wo überwunden wird, was GemeinschaI zerstört
und was uns selbst nichts als Schaden zufügt.
So aber geschieht betend Gottesdienst – gemeinsamer Gottesdienst.
„Unser Vater“, bete ich, und betend bin ich Gottes geliebtes Kind.

Gebet – ich sage, laut oder in der SSlle:
Wo Gottes Herrschaft und Wille gefragt sind: …
Wo ich aus seiner Hand empfangen habe, was dem Leben dient:
… und gemeinsam beten wir mit Jesus: Unser Vater…

Bekenntnis – Das sage ich Dir,
mein Vater: Wo Du gegenwärtig bist,
wird der Himmel zum Lebensraum, auch für mich, hier und jetzt.
Dein Name ist mir kostbar, denn Du machst Dich mir bekannt:
Ich bin der Mit-Dir sagst Du.

Weil wir Menschen unsere Welt und uns selbst zugrunde richten,
setze ich auf Deine Weisheit und Kraft, so dass,
wo mein Wollen nur Stückwerk ist,
Dein Wille wirksam wird.

Darum soll, was im Himmel gilt,
auch diese Zeit und diese Welt verwandeln und prägen:
Auf dass ich das Brot täglich neu aus Deiner Hand nehme,
und was mir zum Leben dient
dankbar annehme als Deine Gabe.

Wer mir etwas schuldig bleibt, soll nicht darauf festgenagelt werden,
denn auch ich brauche ja immer wieder einen neuen Anfang.
Vergebung aber schafft Frieden,
darum lebe ich ja von Deiner Vergebung.
Du aber kannst mich bewahren vor dem,
was mir und durch mich anderen Schaden zufügt,
Darum erprobe nicht meine Stärke, Gott, sondern befreie mich
und uns alle, aus den Versuchungen, uns selbst zu genügen.

„Ich bin unterwegs zu DIR: DICH Gott zu entdecken,
DIR in Jesus zu begegnen, sich von DIR faszinieren zu lassen,
DIR das eigene Leben, die eigene ZukunI anzuvertrauen
und von DIR alles zu erwarten.“ Denn ich kann nur bestätigen:
DEIN ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Segen – ich bin nicht allein
Ich bin nicht allein: Gott ist mit mir mit seinem Segen,
Er umgibt mich und hält seine Hand über mich,
Er sieht mich freundlich an:
Sein guter Schalom trägt mich,
Heute und morgen und alletage.
Amen.


Die Texte in Anführungszeichen sind aus dem Grundkurs KU, Gütersloher Verlag,
bzw. vom Meditationsweg Vaterunser des Ev. Klosters Höchst.