Die Köpfe umschwirrt von schwärmenden Wespen, die Füße in den Ergüssen eines undichten Spülmaschinenablaufschlauches, während rührend hungrigen Mäulern die Mahlzeit zubereitet werden muss: Das Leben im von den seltsamsten Wesen bewohnten Ronada ist manchmal hart.
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Ronada, so hieß das legendäre Land, welches sich am ersten Novemberwochenende in unseren Gemeinderäumen ausbreitete, um daselbst Menschen, Elben und Zwergen nicht nur eine Heimat, sondern auch diverse Aufgaben zu bieten. Nach nunmehr zwei Deckenburg-Wochenenden war es diesmal also eine ganze Landschaft, mit der die Auferstehungskirche für junge Leute von Oldenburg bis Heilbronn zum Spielfeld wurde.
Selbstverständlich schloss auch dieses Wochenende mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Aber: Ein Gottesdienst zum Thema Ronada? Steht das überhaupt in der Bibel? Nun, eher nicht, dafür aber auf einem LKW, zum Beispiel: als Werbung für ein Ungetierbekämpfungsunternehmen – war da nicht was mit Wespen? Nun, die sind letztlich alle vor die Tür gesetzt worden. Aber da gibt es ja noch andere so genannte Ungetiere…
Wo es heute Duftlockstoffklebefallen gibt, waren es dereinst im Reich der Legenden musikalische Methoden: Hat nicht der so genannte Rattenfänger von Hameln den Nagern erst die Flötentöne und dann das Schwimmen beigebracht? Doch wie wir wissen, endet die Geschichte damit, dass die braven Bürgern von Hameln, die gedacht hatten: „Ist das Problem erst mal gelöst, müssen wir nicht mehr löhnen“ – die ganze Angelegenheit mit dem Verlust ihrer Kinder bezahlen mussten. Während sie alle in der Kirche waren, die braven Bürger, wohlgemerkt.
Wohlgemerkt hatte sich diese Geschichte Athanasius Kircher, der Medienspezialist der so genannten Gegenreformation der katholischen Kirche im 17. Jahrhundert. Kircher war ein frommer Jesuit und zugleich den modernen Medientechniken gegenüber nicht nur aufgeschlossen, sondern überaus erfindungsreich. An ihm kann es also nicht liegen, dass die Erwachsenen moderne Medien immer zuerst als Bedrohung für ihre Kinder auffassen… .
Nun, bei uns ist in der Auferstehungskirche Platz für junge Leute, Kinder und junge Erwachsene, samt Medien, weil wir darin einen Entfaltungsraum und einen Schutzraum sehen, einen Raum für Fragen und Antworten, nicht zuletzt im Blick auf eine medialtisierte Gesellschaft, ihre Chancen und ihre Rattenfänger ebenso.