Wir werden nicht mehr murren als nötig

Wir suchen Dich, guter Gott,
in unseren vier Wänden, auf den Straßen und in den Geschäften,
zwischen den Zeilen und Zahlen und all den Bildern,
in den Maßnahmen und beim Maß nehmen
und wenn wir unsere Masken aufsetzen auch.

Die Geduld geht uns aus wie der Docht einer Kerze,
wenn das Wachs verbraucht ist,
Dafür wächst unsere Sehnsucht:
Nicht nur nach „Normalität“, sondern nach Freiheit und Begegnung.

Der Weg ist noch so weit, durch die Wüste:
Wir werden nicht mehr murren als nötig,
aber bitte geh mit uns, denn
Jetzt und hier und heute,
Wollen wir Dich finden und gefunden werden von Dir.

Gar nicht so leicht ist es, zu sagen:
Es ist nicht die Pandemie, die diese Welt im Griff hat
– sondern Gott ist es, der sie hält!
Es ist nicht die Pandemie, die uns heimsucht
– sondern Jesus Christus ist bei uns an unserer Seite
Es ist nicht der Geist der Verzagtheit, der uns umtreibt
– sondern der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit, der uns bewegt.

Darum:
Was nicht leicht ist, soll getragen werden, 
Getragen, vielleicht wie das Kreuz:
Was wir nicht fassen können, hält uns und unsere Herzen und Hände;
Getragen, vielleicht wie ein Kind:
Wer weint und nicht schlafen kann vor Kummer, soll getröstet werden;
Getragen, vielleicht wie ein Kerbholz:
Was wir schuldig bleiben, soll zusammen finden und ausgelöst werden;
Getragen vielleicht wie ein Joch:
Was uns drückt soll Furchen ziehen, in denen Zukunft wächst.