Auf, Seele…

Auf Seele, uns zu loben,
wie herrlich unser Haus:

Bei uns liegen die Teppiche auf dem Boden,
Dein Teppich ist unser Himmel.

Du fährst auf Wolkenwagen,
Wir fahren mit Wagen durch die Wolken.

Flammen sind Dein Kleid
Wir grillen damit Würstchen.

Die Flügel des Windes tragen Dich
Unsere Windflügel machen für uns Strom,

damit wir Beleuchtung haben, im Dunkeln,
wo Du das Licht entzündet hast.

Das Himmlische Heer ist Deiner Hände Werk,
wir aber schaffen uns Heere,
die die Erde verheeren, die Du gegründet hast

Du sondertest Berg und Meer, mit deren Hilfe
wir Menschen sondern, die anders sind als wir.

Wo die kühlen Brunnen quellen,
verkaufen wir ihr Wasser,

bewässern Gewächshäuser in karger Landschaft,
da freut sich die Agrarindustrie
mehr als der fruchtbare Boden sich freut über dich.

In die klaren, schnellen Wasser,
leiten wir unsere Abwässer
kanalisiert ins Meer,
fahren durch Berge, überbrücken die Schluchten.

Bei uns
Bei uns da blinken Autos,
die Vögel schweigen längst
der Wald steht grau und schweiget
bis er dann niederbrennt
Wir sparen um uns selber,
die Herzen zu erfreun,
in Urlaub und in Arbeit
teil’n wir die Jahre ein

Lass Dir das nicht gefallen,
wie’s Deiner Erde geht,
weil uns, dank unsres Reichtums,
das Herz vor Freude steht!
Stockt Dir denn nicht der Atem,
wo alle Einsicht fehlt,
wo wir das Lob nur suchen,
damit uns jemand wählt?