Dammbruch

gebrochen ist der Damm ja schon seit langem,
das zerbrechliche Gebäude von Zivilisation und Sinn und Mutterland,
das noch gelegentlich Energie lieferte,
für politische Absichts- und allerlei andere Erklärungen,
weshalb denen dort unbedingt Gewalt angetan werden müsse,
den Kindern und Krankenhäusern,
den Dörfern und Städten, Wohnungen und Häusern,
ja selbst der Natur.
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.

Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.
Überschwemmt mit Waffengewalt und Propaganda,
stehen selbst uns schon,
soviel Kilometer entfernt und doch nur eine Nachricht weiter,
die Lügen bis zum Hals,
und keiner kommt und trägt uns weg,
auf trockenen Boden.
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.

Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem,
was hindert’s also noch, den nächsten ebenfalls zu brechen,
und fraglich ist, ob noch genügend Kühlung da ist,
für Köpfe, Herzen und Gemüter.
Sind nicht die Reaktoren längst schon explodiert,
verseucht die Menschen
und vergiftet auf Jahrzehnte?
Die kleinsten Teilchen spalten
zu Zerfall und Strahlentod.
Wird also dies die nächste Stufe sein,
dass Taten folgen, wo Taten Folgen haben?
Gebrochen ist der Damm ja schon seit langem.