Advent

Bereitet dem Herrn den Weg,
ist das nicht
das Motto im Advent?

Doch wir sind, wer wir sind,
und wo wir sind
räumen wir nur ungern
die Barrikaden zur Seite,
auf die wir so gerne gehen – wenn überhaupt.

Apropos Barrikaden:
Bei all den Baustellen hier und da und überall,
auf dieser Welt,
wird Gott sich wohl verspäten.

Hügel ebnen, Täler füllen,
das machen wir nur für ’ne Autobahn.
Ohne Tempolimit,
das gibt’s nur hier bei uns,
bedank dich bei der FDP,
hier kannst du noch Vollgas geben.
Es sei denn, Du willst nach Lüdenscheid. 

Wie bitte? Nein,
mit ‘nem Esel kommst Du uns nicht auf die Autobahn.
Da bist Du unseren SUVs im Weg.
Nimm lieber das Fahrrad,
e-Bike vielleicht, bist ja schon älter.
Doch warte noch, Du lieber Gott,
bis wir den Radweg fertig haben.
Sind 1000 Jahre 
nicht eh nur wie ein einziger Tag
für Dich? 

Bereitet dem Herrn den Weg,
macht hoch, die Tür, die Tor macht weit,
aber nur kurz, es zieht.
Und komm uns nicht durch die Hintertür,
die brauchen wir als Fluchtweg.

Besser du schickst einfach
eine WhatsApp mit Emoji,
damit wir wissen, wie’s so geht.

Bereitet dem Herrn den Weg?
Wir räumen auf und warten ab,
wir räumen ab und warten drauf.
wer da wohl kommt, was da wohl kommt…
und warten ab, und warten ab, und warten ab und zu mal ab.