Coronäische Ostern

Die Ostergottesdienste konnten nicht wie gewohnt stattfinden.
Doch wie könnte man sich an Ostern gewöhnen? Woran gewöhnen wir uns?

Damit meine ich nicht nur, Abstand zu halten und einander auszuweichen,
Masken zu tragen, mit Karte zu zahlen statt das Kleingeld aus der Hosentasche zu kramen, einen Einkaufswagen als Abstandshalter zu benutzen oder immer einen ausreichenden Vorrat an Klopapier zuhause zu haben.
Damit meine ich nicht nur, die Einschränkung von Freiheitsrechten,
die Lügen von Trump oder Fox News, den Zugriff auf unser privates wie öffentliches Leben, inklusive dem Verbot von Gottesdiensten.

Nein, eigentlich meine ich Ostern selbst.
Die damit verbundenen Rituale und lieben Gewohnheiten, wie Ferien, Eier und Osterhasen,
den vertrauten Gottesdienst, ja sogar die Osterbotschaft selbst.

Die Ostergottesdienste konnten nicht wie gewohnt stattfinden,
sagen oder klagen wir,
obwohl manche ins Internet verlegt wurden.
Aber daran gewöhnen wir uns auch noch.

Kaum ist Ostermontag,
haben wir uns schon daran gewöhnt. 
So, wie an die Osterbotschaft selbst:
Jesus ist von den Toten auferstanden.
Gott hat dem Ermordeten recht gegeben
und mal eben alle Gewissheiten umgekrempelt.

Die Gottesdienste konnten nicht wie gewohnt stattfinden?
Na, das ist mal eine Osterbotschaft, das ist die Osterbotschaft!
Unsere Gewissheiten sind ausgehebelt,
unsere frommen ebenso wie unsere säkularen Gewohnheiten ebenso.

Jesus hat den Tod überwunden,
die Staatsmacht und den Hass, die Gewalt und die Ausgrenzung,
Die kurzatmige Begeisterung seiner Fans ebenso wie den Shitstorm seiner Gegner:
Gott hat Jesus von den Toten auferweckt!
Auferstanden ist das Leben gegen den Tod!
An die Botschaft kann man sich gar nicht gewöhnen…