„aus den Kirchen prügeln“

Tatjana Festerling ruft zu Gewalt gegen Christen auf!

Gewaltphantasien sind kein Privileg islamistischer Gruppierungen, denn wenn es nach T. Festerling geht, der Frontfrau der so genannten Pegida-Bewegung, dann würde, „wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre“, diese „zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln“ (Link).

Damit wird Gewalt nicht nur gegen Politiker und Journalisten, sondern auch gegen engagierte Christen zur Option, ja zum ausdrücklichen Wunsch. Wenn uns auf diese Weise „im Namen des Volkes“ und der „Vernunft“ Prügel angedroht wird, um Kirchen auszumisten, uns also rassisch zu reinigen, dann haben die verachtenswerten Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht auch das zum Vorschein kommen lassen: dass Menschen wie Festerling ihre Gewaltphantasien offen ausleben und mit Aufrufen wie diesen ihre Verachtung für das Grundgesetz, die Freiheit und die Würde von Menschen zum Ausdruck bringen. Während die von F. beschworene „Mehrheit der Bürger“ offenbar nicht mehr bei klarem Verstand ist, weil sie sich derartigen Aufrufen verweigert, gibt es bereits auch in Dortmund und in Eving Angriffe von solchen Mobs auf ausländisch aussehende Menschen, Pressevertreter und Politiker. Angefeuert von Neo-Faschisten wie Frau Festerling bekommen nun auch Christen ihren Platz auf der Zielscheibe rechter Gewaltfantasien.

Nur zur Erinnerung: Aufforderungen, die Leute aus den Kirchen zu prügeln, gab es im Herbst 1989 im Blick auf die Friedensgebete (Das Friedensgebet in der Nikolaikirche begann schon 1982) und die daran anschließenden Aktionen rund um die Nikolaikirche in Leipzig. „Wir wollen weiter in Ruhe und Geborgenheit leben“ lautete die Überschrift über Leser“postings“ in der Leipziger Volkszeitung, zu denen schließlich auch eine Erklärung gehörte, „das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen (…). Wenn es sein muß mit der Waffe in der Hand.“
Sollen also die Mistgabeln des vergangenen Arbeiter- und Bauernstaates doch noch gegen die von Kirchen ausgehenden Impulse zu einer Kultur der Begegnung, Offenheit und Fürsorge in Stellung gebracht werden? „Es ist das Werkzeug der Arbeiter und Bauern und spielte schon immer bei Volksaufständen eine Rolle“, eröffnete Festerling eine Rede, in der sie auf die Kritik antwortet.

Die Mistgabel sei das Werkzeug der Revolution und zugleich nur eine rhetorische Figur, die von der Meinungsfreiheit geschützt werden müsse, schließlich sei Pegida friedlich und gewaltfrei. Doch warum ist Festerlings Sprache dann voller Gewalt und Verachtung und warum fantasiert sie über Gewalt gegen anders Denkende? Mit den Mistgabeln würden Bürger Menschen aus den Kirchen geprügelt werden, wenn es dem „Verstand“ nach ginge – bringt sie ihr Unverständnis zum Ausdruck. Hass ist niemals gewaltfrei.