Auf der Jagd nach dem Frieden…

„Die Erde ist des Herrn,
geliehen ist der Stern
auf dem wir leben.“
so heißt es in einem Lied

Die Erde ist des Herrn?
Die Erde ist der Herren… oder etwa nicht?

Herren, die ihre eigenen Herren sein wollen,
Herren, die sich für ’ne Herrenmarke halten,
Herren in grauen Pullovern,
Graue Herren, Herren in weißen Häusern,
Herren in Megapalästen oder mit Golfplätzen,
Herren mit megaviel Kohle – oder Asche, das passt besser,
Herren mit Mauern im und vorm Kopf,
Herren, die sagen wo’s langgeht,
Herren, bei denen läuft`s wie geschmiert,
Herren, die zuschlagen – oder bezahlte Schläger haben,
Herren, die Menschen jagen und
Herren mit nacktem Oberkörper, auf Elchjagd

HALALI

und ist es Wahnsinn, so hat es doch Methode… Den Frieden jagen, ich bitte Euch.
Das tun doch eh schon alle:
Ihn jagen, um ihn zu erle(di)gen.

Die Meute hetzt durch die Welt, bellend und geifernd,
die Schützen warten
entweder auf dem Hochstand oder im Unterholz

auf den Blattschuss,
bis das Halali das Ende der Jagd anzeigt:
„Die Jagd ist für diesen Moment vorüber, die Waffen ruhen jetzt“
ist erle(di)gt, der Friede.

Das Friedensfell liegt dann vor dem Kamin,
Das Haupt – hat der Frieden eigentlich Hörner? – hängt traurig überm Kaminsims.
Aus dem Rest machen wir Gulasch, mit Rotkohl und Klößen,
und wenn noch was übrig bleibt
frieren wir’s ein
für den nächsten Winter.