Nein, ich möchte Grönland nicht kaufen,
nicht einmal Bornholm,
unser Urlaubsziel.
Das ist auch eine Insel,
wenn auch nicht so groß wie Grönland.
Dafür aber wärmer.
Und sehr schön:
Abwechslungsreiche Natur,
wunderschöner Strand und Felsküsten,
viel Wald und rapsgelbe Felder,
ein geheimnisvoller Magnetberg;
Geschichte und Kultur,
Burg und Rundkirchen,
schöne Städtchen, Kunsthandwerk,
leckeres Essen.
Wunderbare Ressourcen
um wieder Energie zu schöpfen,
für Ausgeglichenheit und Erholung.
Wir haben unsere Reise auch nicht abgesagt,
weil niemand mit uns über den Verkauf von Bornholm sprechen will,
… oder Grönland.
Aber wir sind ja auch nicht
„der Auserwählte“, das „wirklich stabile Genie“.
Ob der nicht vielleicht Großbritannien kaufen will?
Ist schließlich auch eine Insel.
Nein, ich möchte auch nicht
„die ganze, vollständige oder komplette Macht“.
Weder in Italien noch auf Bornholm oder sonstwo,
Grönland zum Beispiel.
Aber ich lege ja auch keinen Wert aufs Schaulaufen am Strand,
und trage auch kein Kruzifix zum öffentlichen Rumknutschen
auf der nackten Brust.
Ich finde es ehrlicherweise auch eher blöd, denen,
die ich gerade erst als Versager bezeichnet
und denen ich das Vertrauen verweigert habe,
zu erklären,
wir könnten doch gut und gerne so weitermachen wie bisher.
Wenn’s denn nichts wird
mit der ganzen Macht…
Die halbe Macht wäre schon zuviel „des Guten“,
für alle die, die heute
zu regieren vorgeben,
Demonstranten für Demokratie verhaften oder verprügeln lassen,
falsche Versprechungen machen,
Flüchtlinge ertrinken lassen,
… oder Grönland kaufen wollen.
Wie aber ist es mit Dir, Gott,
Du Allmächtiger,
vollkommener Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit?
Dir gehört schon die Macht,
und Grönland auch,
wenn auch nicht per Grundbucheintrag.
Doch hältst Du nicht daran fest,
wie an einer frisch geklauten Handtasche,
wie an einem Besitz.
Dein Auserwählter kommt zu uns als Mensch unter Menschen.
um uns allen zu dienen:
mit Versöhnung und Gerechtigkeit,
mit Weisheit und Liebe.
Er begibt sich sogar in die Hände der Mächtigen,
und sie tun ihm Gewalt an.
Sie lassen ihn ertrinken,
wollen ihm die Liebe aus dem Leib prügeln,
sperren ihn ein,
verurteilen ihn in Schauprozessen,
bezeichnen ihn als Lügner,
sehen in ihm eine Gefahr für die etablierte Kultur,
foltern ihn zu Tode.
Du aber Gott, stellst dich an seine Seite:
Vor ihm sollen alle sich verbeugen,
das ist Dein Urteil:
Ihm sollen alle folgen,
und seinem Beispiel,
im Himmel und auf Erden.
Selbst auf kleinen und großen Inseln.