Auf die Frage eines Richters, ob denn nun republikanische Wahlbeobachter beim Auszählen der Stimmen dabei gewesen seien, sagte der Anwalt der Republikaner, es sei eine Nichtnull-Anzahl von Leuten im Raum gewesen („nonzero number of people“).
WeiterlesenWahlwaisen – im Land der unbegrenzten Seltsamkeiten
Ach die Wahl -die, in den USA: sie hat mich auf Trapp gehalten,
obwohl tagelang und vor allem nächtelang nicht viel passiert ist:
Hier ein Umschwung, da ein paar Stimmen mehr, da weniger.
Und dann ist da ja noch Corona,
dass dann leider doch nicht am 4. November verschwunden ist,
wie die Trumpisten angekündigt oder versprochen haben – je nachdem.
Die höchste Zahl an Erkrankten in Dortmund seit Beginn der Pandemie,
neue und umfassender Vorsicht unsererseits – und verquerer Krawall in Leipzig
Und dann das Spiel BVB gegen FCB
„STOP THE VOTE – Hört auf zu zählen“ will man da rufen – nach der ersten Halbzeit!
Dortmund an der Tabellenspitze, das sieht so toll aus, das soll so bleiben.
Wir können gar nicht verlieren, denn wenn wir verlieren muss es ja Betrug sein.
Lockdown
Vom Baum wie vom Kalender,
fällt ein Blatt, und noch eines und noch eines mehr,
es sammeln sich die Absagen von Konzerten, Veranstaltungen, Treffen,
wie das Laub auf den Gehwegen
und häufen sich dort, wie die Zahlen der Erkrankten.
Dagegen hilft das laute Laubgeblase so wenig,
wie es hilft den Herbst zu ignorieren,
und dass die Tage dunkler werden.
Eigentlich ist jetzt die Zeit,
in der wir der Trauer Raum geben und dem Gedenken,
in der wir Trost suchen und mahnen: Nie wieder!,
in der wir ein Licht anzünden, Orangen pflücken, Düfte riechen,
uns vorbereiten
und auf Gottes Zukunft setzen.
Eigentlich, aber…
… aber was sollte uns daran hindern, genau das zu tun?
Ekal
Vor kurzem erst traf ich einen kleinen Laufradfahrer,
dessen Mutter nach ihm rief: „Hier geht’s lang!“,
der aber zielstrebig in die andere Richtung steuerte.
Als ich an ihm vorüberging sagte ich zu ihm: „Heh, falsche Richtung.“
Er aber sah zu mir hoch und sagte nur trocken: „Ekal“.
Bekennen
Bekennen wir uns:
Nicht zu dem, den wir wählen sollen, sondern zu dem, der uns gewählt hat.
Nicht zu dem, der uns für dumm verkaufen will, sondern zu dem, der uns freigemacht hat.
Nicht zu dem, der uns vertröstet mit Versprechungen, sondern zu dem, der uns treu ist.
Nicht zu dem, der mit dem Finger auf andere zeigt, sondern zu dem, der die Hand reicht zur Versöhnung.
Nicht zu dem, der sich sonnt im Licht seiner Popularität, sondern zu dem, der mit geht im Leid.
Nicht zu dem, der die Macht beansprucht, sondern zu dem, der Gerechtigkeit ausübt.
Und uns selbst
Nicht als unschuldig an allem,
aber als geliebt und befreit,
geheiligt und gesandt zum Frieden.
Zur Wahl stellen – der Wahl stellen
Gott gibt uns die Wahl:
Wege, die zum Leben führen,
Wege, die den Tod bringen.
Was ist das für eine Wahl? Niemand wird wohl,
das Glück eintauschen für das Unglück,
das Wohlergehen für die Not,
die Gesundheit für die Krankheit
den Segen für den Fluch,
das Gelingen für das Scheitern,
die Freiheit für die Knechtschaft…
Oder?
Niemand wird wohl,
die Wahrheit eintauschen für die Lüge,
die Gerechtigkeit für die Macht,
den Frieden für den Krieg,
Vertrauen für die Täuschung,
Liebe für den Hass,
Respekt für Gewalt?
Niemand?
Der Maßstab ist verschoben,
Und wir bekommen ihn nicht mehr
zurechtgerückt.
Wo es um uns selber geht, geht es um alles.
Ist es das, was uns auszeichnet in der Kommentar- und Bewertungsgesellschaft?
Hat nicht Jesus Christus uns versöhnt,
indem er auf sich genommen hat, was wir von uns weisen,
und uns angenommen, statt uns von sich zu weisen?
Hat nicht Jesus Christus
das Glück eingetauscht für das Unglück,
das Wohlergehen für die Not,
die Gesundheit für die Krankheit
den Segen für den Fluch,
das Gelingen für das Scheitern,
die Freiheit für die Knechtschaft
damit wir
die Wahrheit eintauschen gegen die Lüge,
die Gerechtigkeit gegen die Macht,
den Frieden gegen den Krieg,
Vertrauen gegen die Täuschung,
Liebe gegen den Hass,
Respekt gegen Gewalt?
Das Leben gegen den Tod?
Mit Lothar Zenetti könnte man darum sagen:
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen
was keiner sagt, das sagt heraus
was keiner denkt, das wagt zu denken
was keiner anfängt, das führt aus
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen
wenn keiner nein sagt, sagt doch nein
wenn alle zweifeln, wagt zu glauben
wenn alle mittun, steht allein
Wo alle loben, habt Bedenken
wo alle spotten, spottet nicht
wo alle geizen, wagt zu schenken
wo alles dunkel ist, macht Licht
Das Kreuz des Jesus Christus
durchkreuzt was ist
und macht alles neu.
…geschöpft
Lieber Vater
Du bist mit uns ans Meer gefahren, in einem alten Käfer. Wir mussten unterwegs anhalten, rausfahren und das Wasser aus dem Fußraum schöpfen, wie bei einem sinkenden Boot.
Das war natürlich ein Abenteuer. Das war Schöpfung: Der Regen ebenso wie das Schöpfen. Das Boot ist nicht gesunken, es war ja ein Käfer.
So weit ich mich erinnere, hatte er keinen Namen, jedenfalls hieß er nicht Karl und er wurde auch nicht fort-gejagt. Obwohl, ich weiß nicht: Auf der Autobahn war er ja nicht der Schnellste.
Aber wir konnten von hier nach da fahren, um Urlaub zu machen.
…gesetzt
So waren wir gesetzt,
in den Garten der Schöpfung
und konnten nicht bleiben –
Mit unserem köstlichen, geraubten, ergatterten Wissen
um Gut und Böse,
das uns auseinanderreißt,
uns selbst,
und Schöpfung und Mensch,
das uns trennt von Gott
und voneinander.
Nun versuchen wir verzweifelt
ihn wiederzufinden, den Garten.
Doch irren wir,
auf unseren Wegen und unserem Tun.
So brennt die Erde
in Sibirien wie Brasilien,
in Australien wie Kalifornien.
Die Fluten steigen, als wollten sie löschen,
vom Eise befreit, ist bald der Pol.
Dürre und Stürme und Seuchen
bestimmen die Tagesordnung
grenzüberschreitend.
Die Erde der Grenzen:
Du kommst hier nicht rein! Du kommst hier nicht raus!
im Griff der Gewalt.
Unbeherrscht herrschen die Herrscher,
unterdrücken Freiheit, verfolgen Menschen, schüren Hass.
Gut solln wir leben, hoch solln wir leben;
und nach uns die Sintflut.
Ist das noch die Zeit, die dem Anfang ein Ende
oder schon die Zeit, die dem Ende einen Anfang gibt?
War da nicht ein Lied?
Auftrag, Hoffnung oder
das Pfeifen im Regenwald?
„In die Zeitenwende,
hast Du uns gestellt,
hier sind Herz und Hände,
für die Neue Welt.“
Die kleinen Feiglinge
Es ist doch erstaunlich, wie sehr sich durch die Zeiten hindurch Despoten als kleine Feiglinge erweisen, die andere für sich prügeln, einschüchtern, wegsperren und auch morden lassen. Gefährliche kleine Feiglinge also, wie aktuell Aljaksandr Ryhorawitsch Lukaschenka, der darum hier mit vollem Namen genannt sei. Denn selten wurde die Angst der Diktatoren so deutlich, wie bei der belarussischen Wahl am vergangenen Sonntag – und damit auch, warum freie Wahlen unabdingbar sind für eine Legitimation von Macht. All die Maßnahmen, eine solche zu verhindern, zu unterdrücken, freie Beobachtung nicht zuzulassen und ein wahrhaft lächerliches Ergebnis vorzutäuschen offenbaren nichts als die Angst und Verachtung eines Mannes, der sich nicht stellen will – oder kann. Selbst nach einem Vierteljahrhundert an der Macht nicht.
WeiterlesenAm Tischchen des Herrn…
Am Tisch des Herrn sind wir eingeladen, uns noch in der widersprüchlichsten und schwierigsten Zeit stärken und ermutigen zu lassen. Wir erfahren Vergebung und Gemeinschaft, Annahme und liebevolle Zuwendung. Wir empfangen, was wir zum Leben brauchen und was uns zugleich befreit. Noch in der Nacht der Widersprüche hat Jesus den bevorstehenden Ereignissen eine neue Bedeutung gegeben. Nicht Verrat, Flucht, Folter und Tod sollten seine Leute in Zukunft prägen, sondern eine neue Verbundenheit untereinander und mit Gott. Geteiltes Brot, der Kelch des Segens, die guten Gaben Gottes.
Wie aber feiern wir Abendmahl in coronäischen Zeiten? Nun: