BIB-Lounge statt VIP-Lounge

Bibellounge_Alles

Ab dem 2. März starten wir mit Bibelgesprächen über einen Reisenden in Sachen „Neuer Weg und Gute Nachricht“, der auf dieser Reise einen ungeplanten Zwangsaufenthalt im Knast einlegen musste und darum die Botschaften an seine Lieblingsgemeinde ins Netz gestellt hat. Nur, was soll das sein, eine „Lieblingsgemeinde“? Was heißt „ins Netz gestellt“? Wie kann es in der Not eine gute Nachricht geben und was hat die Freude dabei verloren? Was ist überhaupt das Neue an dem Neuen Weg und was eigentlich das Ziel?  Weiterlesen

Gerechtigkeit?

Was kann es bedeuten, im 21. Jahrhundert und einer zunehmend digitalisierten Kultur sich zu allererst „um das Himmelreich/Reich Gottes/Königsherrschaft/die Gottesherrschaft und seine Gerechtigkeit zu bemühen und sich daran auszurichten“ (Mt 6,33)?

Die Aufforderung, sich zuerst um das Reich Gottes zu bemühen, richtet sich an die Sorgenden, seien es nun die, die viel oder auch zu viel besitzen oder die, die sich nur um ihre täglichen Bedürfnisse kümmern (Mt 6, 19-32). Gerahmt wird dies von der Kritik Jesu an denen, die einer Bewertungskultur unterliegen, in der beständig über andere geurteilt wird, während man sich selbst den Anschein ideologischer Überlegenheit gibt (Mt 6, 1-18; 7, 1-6). Die Sorge um sich selbst und darum, das eigene Leben zu managen, sind jedoch Grundbedingungen aktueller Wirtschaft und aktueller Politik. Kann dem wirklich die Gottesherrschaft gegenüber gestellt werden, oder geht ein religiöses Selbstmanagement gar darin auf? Weiterlesen

„Das wird man ja wohl mal sagen dürfen“

ist das Thema unseres Frühstücksgottesdienstes HEAVEN & BREAKFAST am Sonntag, dem 07. Februar. Im Rahmen unserer Gottesdienste zum Stichwort „Gerechtigkeit“ geht es um die Macht der Worte, geht es um Wort-Erklärungen, in denen mit Begriffen und einzelnen Statements nicht nur die Welt erklärt werden soll, sondern diese Welt-Erklärungen zugleich ihre Wahrheit behaupten und beanspruchen. Dass und wie UnWorte zu erschreckenden Wort-Ungeheuern werden, kann uns, die wir bekennen, dass das Wort Gottes Mensch geworden ist, nicht unberührt lassen. Weiterlesen

Auschwitz

Seit 10 Jahren gilt der 27. Januar  als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (Beschluss der Generalversammlung der UN vom 1.11.2015). Seit 1996 in Deutschland als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen, ist dies der Tag, an dem 1945 das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit worden ist. Bei aller Gefahr einer Formalisierung des Gedächtnisses und der Erinnerung wird auf diese Weise Jahr für Jahr ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Ein Vergessen, dass auch aktuellen rechten Ideologen in die Hände spielen würde. Denn die Leiden der Opfer nationalsozialistischer Gewalt sind nicht gegenüber einer Zukunft für Deutschland (oder andere Nationalstaaten der Weltgemeinschaft) zu relativieren. Die immer wieder geäußerte Forderung, man möge doch endlich einen Schlussstrich ziehen und sich als Volk nicht von einem Schuldkomplex her definieren, ist nichts anderes als ein rhetorisches Kalkül.

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„aus den Kirchen prügeln“

Tatjana Festerling ruft zu Gewalt gegen Christen auf!

Gewaltphantasien sind kein Privileg islamistischer Gruppierungen, denn wenn es nach T. Festerling geht, der Frontfrau der so genannten Pegida-Bewegung, dann würde, „wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre“, diese „zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln“ (Link).

Damit wird Gewalt nicht nur gegen Politiker und Journalisten, sondern auch gegen engagierte Christen zur Option, ja zum ausdrücklichen Wunsch.  Weiterlesen

Advent 2015 eine Woche kürzer!

3 Kerzen haben in diesem Jahr ausgereicht,

der diesjährige Advent endete vorzeitig. Denn seit Donnerstag, dem 17.12. ist das Warten vorbei: In den Kinos läuft STAR WARS VII, das Erwachen der Macht. Die himmlischen Heere sind in nun per Raumschiff unterwegs, um diverse Planeten zu pulverisieren. Weiterlesen

„Brillanten“ der Politik

Donald Trump, Dorstfeld und der Friedensnobelpreis

Am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, wird traditionell in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen – in diesem Jahr an das tunesische Dialog-Quartett für dessen Einsatz im Demokratisierungsprozess Tunesiens nach der Revolution von 2010/2011. Der 10. Dezember ist zugleich der Tag der Menschenrechte, da die UNO Vollversammlung am 10.12.1948 die allgemeine Erklärung der Menschenrechte beschloss. Menschenrechtsaktivisten wie zum Beispiel Amnesty International nutzen diesen Tag, um auf die jeweils aktuelle Situation von Menschenrechtsverletzungen weltweit aufmerksam zu machen. Die Amnesty Gruppe Dortmund tat dies schon am Montag, an der Evinger Haltestelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.
Einige Stunden später Weiterlesen

Der Bischof von Myra in Eving…

… und draußen marschieren Neonazis

Da sitzt er würdevoll im Evinger Saturn, der Bischof von Myra, genannt Nikolaus. Ist ja auch Nikolaus-Abend da, heute. Ein goldenes Kreuz auf der Mitra, dem Bischofshut, mit Krummstab und kleinen schokoladigen Ausgaben seiner selbst, zum Ausgeben, an die kleinen Begleiter des Adventsshoppings in und auf dem Saturn. Der Kirchenmann, ob seiner kleinasiatischen Herkunft zweifellos mit Migrationshintergrund, trifft nun knapp 1750 Jahre nach seiner Geburt ausgerechnet in einem Evinger Elektrogroßhandelsgeschäft seine Nachbarn:

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#Lindigkeit

Eure Lindigkeit lasset kund sein allen Menschen (Phil 4,5),

so hieß es unter Bezug auf diese althergebrachte Übersetzung am vergangenen Montag an der Haltestelle.
Dabei ging es nicht nur um den Verlust von Begriffen, mit denen manche nichts und manche nichts mehr verbinden können,
sondern vor allem um eine begriffliche Gegenbewegung zum sich ausbreitenden und gesellschaftsfähigen Wort „Krieg“.
Eine halbe Woche danach ist dies kaum irgendwo so sehr sichtbar, wie in den USA, wo es nach dem Anschlag von San Bernardino wie selbstverständlich von den Seiten der Republikaner heißt „wir befinden uns mitten im Krieg“. Da diese Vokabel bei den vielen und mittlerweile alltäglichen Massenschießereien nicht fällt, geht es nicht um die Tat und die Tatmuster an sich oder die waffentechnisch aufgerüstete Gesellschaft, sondern um die Deutungshoheit und das damit verbundene politische Kapital: die Tat und deren mögliche Motive „ausschlachten“ zu können, für eigene Interessen und Positionen.

Wie naiv erscheint dagegen ein Begriff wie „Lindigkeit“. Nur, was bedeutet das überhaupt? Weiterlesen