Kriegsknecht

Dem Krieg dienen – der Zerstörung von Menschenleben und Lebensraum,
der Ermordung von Alten und von Kindern, Söhnen und Töchtern,
der Angst, dem Schmerz, dem Tod zuarbeiten,
überfallen, in Besitz nehmen, zerstören…

So ist auch der Kriegsherr in Wahrheit ein Diener des Todes,
auch wenn er wie Putin,
voller Angst um sein eigenes Leben am anderen Ende meterlanger Tische sitzt,
um zu befehlen zu töten und getötet zu werden.

Eifrig nickend beeilen sich andere, dafür zu sorgen,
dass das geforderte Blut auch reichlich fließe.
Noch zu Zeiten atomarer Drohgebärden sang Sting, er hoffe,
die Russen würden ihre Kinder ebenfalls lieben –

doch der Krieg liebt nichts als sich selbst,
und selbst die, die ihm dienen,
weil auch sie keine Liebe kennen,
werden das erfahren.

und so geschah es

Noch immer zieht der Durcheinanderbringer durch die Welt,
um diejenigen auf die Probe zu stellen,
die wie Putin, Assad, Lukaschenko, Kim, Afewerki Geltung beanspruchen,
und flüstert ihnen zu:

Wenn Du ein wahrer Herrscher bist, so befiehl doch,
dass aus diesen Steinen Erz und aus dem Erz Waffen werden,
damit das Brot zu Geld werde
– und so geschah es.

Dann führte der Teufel sie an die Spitze ihrer Staaten und sagte zu ihnen:
Wenn Du ein wahrer Herrscher bist, so sorge dafür, dass niemand dich je stürzen wird.
Hast Du nicht Waffen, Soldaten und Geldgeber, die dich vor allem schützen,
was unbequem sein mag?
– und so geschah es.

Schließlich führte der Teufel sie vor eine Weltkarte,
zeigte ihnen Satellitenbilder und Menschenleben und sagte:
Such Dir nur aus, was alles dir gehören soll und worüber du herrschen willst,
du wirst es bekommen,
wenn du mich anbetest und dich Gott und Menschen nicht weiter interessieren.

– und so geschah es.

zu Mt 4,1-11

Gute Gesellschaft

Russland, unterstützt von

Belarus, dessen Diktator die Freiheitsbewegung niederknüppeln ließ
und sein Land für die Invasion der Ukraine zur Verfügung stellt.
Syrien, dessen Diktator mit Giftgas die eigene Bevölkerung tötete
und für eine der größten Flüchtlingsbewegungen unserer Zeit verantwortlich ist.
Nordkorea, dessen Diktator sein Volk für die Macht der Bombe hungern lässt
eines der abgeschottetsten Länder der Erde.
Eritrea, dessen Diktator für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantwortlich ist,
inklusive einer der schlimmsten Christenverfolgungen weltweit.

Beschluss der UN-Vollversammlung vom 2. März 2022
zur Verurteilung Russlands für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
141 Staaten stimmten für die Resolution zur Verurteilung Russlands,
35 Länder enthielten sich der Stimme.

Putins Krieg will vollenden, was Nazideutschland angefangen hat

Auf der Demonstration auf dem Friedensplatz am Freitag sagte eine Rednerin,
ihr Opa sei im Krieg geboren, sie hoffe, er würde nun nicht im Krieg gehen müssen. 

Mir ist klar geworden:
Da sind Menschen, die wurden geboren, als Deutschland von 81 Jahren Kiew angegriffen und besetzt hat, die möglicherweise jetzt gerade durch russischen Beschuss sterben. So vollendet Putin, was Hitler angefangen hat. Begleitet von höhnischem Antisemitismus: Er wolle die Ukraine „entnazifizieren“ hat Putin gesagt. Der so als Nazi beschimpfte ukrainische Präsident ist Jude. Wir werden die Gewaltgeschichte nicht los, unsere nicht,
und nicht die der Menschen- und Gottesverächter. 

Haltestelle für den Frieden

Ab Montag, dem 28.02. finden wieder, wie gewohnt um 18 Uhr, vor dem (nun ehemaligen) REAL in Dortmund Eving ökumenische Friedensgebete in Form der Haltestelle statt, die nun zur Haltestelle für den Frieden wird. Alle sind eingeladen, wenn auch unter Beachtung von coronabedingten Abstandsregeln, hier miteinander ein Zeichen zu setzen, Glauben zu bekennen, für Gerechtigkeit und Frieden zu beten und einzutreten.
Wir können und werden nicht schweigen oder vor Schreck erstarren, sondern aufstehen gegen Krieg, Unrecht, Gewalt und Hass. Denn Krieg soll um Gottes Willen nicht sein!
Friedrich Reiffen, Claudia Schmidt, Uwe Wippich

Artikel der Ruhr-Nachrichten vom 26.02.22 – zum Vergrößern klicken

Des bösen Feindes List

Es ist ein ungeheuerlicher Akt der Aggression, lange vorbereitet und nun durchgeführt durch den russischen Präsidenten Putin, die Volksvertretung Russlands und das Militär.

Da sind sie wieder, die Markierungen, mit denen wir versuchen der Machthaber und ihrer Taktiken Herr zu werden, ohne gleich auf Heere zu setzen. Wie es sich zeigt, ist das nicht so einfach, denn es kann ja selbst der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt – nur, dass zur Nachbarschaft immer mindestens zwei gehören und in unserer Zeit die ganze halbe Welt nicht weit weg ist.

Die bösen Feinde sind selbstverständlich immer die anderen, die nun – wie schon lange geübte Praxis in der Menschheitsgeschichte – von Putin zunächst entmenschlicht, markiert und adjektiviert werden, weil es ja angeblich um die großen Dinge wie Identitäten und Sicherheit und die Geschichte selbst geht. Da diese bekanntlich oder angeblich von Siegern geschrieben wird, bleibt einem ja quasi nichts anderes übrig, als sich jemanden zum Besiegen zu suchen.

Verstehen müssen wir, ja, was geschieht und warum.
Verständnis aber müssen wir deshalb aber nicht aufbringen.
Denn wer zum Schwert greift wird dadurch umkommen.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es diesmal anders sein könnte.

… dass des bösen Feindes List mein nicht mächtig worden ist, so lautet der vollständige Satz aus diesem Morgenlied mit dem Titel: Gott des Himmels und der Erden.
Es singt von der Bewahrung und davon, sich an den zu wenden, der die Dinge wenden kann. Das bedeutet jedoch nicht, die Hände in den Schoß zu legen.
Es bedeutet, die Maßstäbe zu verschieben, um überhaupt klug handeln zu können.
Sich nicht selbstgerecht oder selbstgefällig zu verhalten.

Denn dass des Feindes List, wie böse er auch sein oder darstellen mag,
oder für wie gut und mächtig er sich auch immer hält,
meiner nicht mächtig wird,
fängt schon in meiner Gefühlswelt an, in den Worten die ich suche und finde.

Denn das gehört ja zu den Zielen des Diabolos, wie er in der Bibel genannt wird,
des Durcheinanderbringers.
Dass er sich meiner bemächtigt, auf jede nur erdenkliche Weise.
Was immer nun getan werden muss, muss darum davon absehen
– und trotzdem getan werden. Der Tyrannei und dem Krieg gilt es entgegen zu treten,
und auch entgegen zu beten. Denn wir verkündigen Christus, den Gekreuzigten.

Nächste Woche soll es Krieg geben

Nächste Woche soll es Krieg geben.
In der Sprache ist er schon ausgebrochen,
In den Nachrichten schon zu hören,
In den Bildern schon zu sehen.

Nächste Woche soll es Krieg geben.
Wer will ihn uns geben, den Krieg?
Dein Wille geschehe, im Himmel und auf Erden, so beten wir zu Gott, dem Vater

Wer will ihn uns geben, den Krieg?
Unser tägliches Brot gib uns heute, so beten wir zu Gott, dem Vater.

Alle diplomatischen Bemühungen scheinen vergebens
und vergib uns wie auch wir vergeben, so beten wir zu Gott, dem Vater.

Stattdessen gibt es eine hybride Kriegsführung:
Und führe uns nicht in Versuchung, so beten wir zu Gott, dem Vater.

Es gehe um Sicherheit und Freiheit,
und befreie uns von dem Bösen, so beten wir zu Gott, dem Vater

angesichts der bösen Feinde
und befreie uns von dem Bösen, so beten wir zu Gott, dem Vater

soll die Herrschaft verteidigt, die Macht bewiesen, der Ruhm geerntet werden
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, so beten wir, zu Gott, dem Vater

Nächste Woche soll es Krieg geben.
Aber will wollen ihn nicht haben,
nicht für uns und nicht für andere.

Soll es denn nächste Woche Krieg geben?
Unser Vater, dessen Namen geheiligt sei:
Lass kommen dein Reich der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit. Amen.

Stürmische Zeiten

Wir sitzen alle in einem Boot,
schaukelnd auf dem „brausenden Meer der Zeit“,
über das uns sonst stets die Adlermutter trug.

Umgeben von abgebrochenen Eisbergen
zwischen Eiszeit und Heißzeit
lösen wir das Problem der Erderwärmung nicht
indem wir einfach nur
immer kälter miteinander umgehen;
lösen die Klimakrise nicht
mit Schnee- oder anderen Kanonen
und auch nicht dadurch,
dass wir mit Winterspielen Winter spielen. 

Aussteigen, ohne unterzugehen,
und andre mitzuziehen,
das ist die Kunst der Stunde.
Doch gelingt uns dieses Kunststück nur,
wenn einer uns entgegenkommt,
dem wir volles Vertrauen schenken,
auf den wir uns verlassen können.

Ob wir es wagen wollen, auszusteigen
aus dem schwankenden Boot unserer Un-Sicherheiten?
Um uns den Elementen zu stellen,
indem wir uns in die Elemente stellen,
weil Er der Herr der Elemente ist?

Wir sitzen gar nicht alle in einem Boot.
Manche sind längst ausgestiegen
und gehen übers tobende Meer,
als würden sie gehalten.

Christvesper 2021

Nach vielen Planungen, Aktualisierungen, neuen Überlegungen
feiern wir in diesem Jahr am 24.12. um 16 Uhr die Christvesper in der Auferstehungskirche.
Für diesen Gottesdienst ist 3G sowie eine Anmeldung an unsere Mailadresse hallo@efg-eving.de erforderlich, damit wir entsprechend planen können.
Für alle, die nicht kommen können oder wollen, gibt es die Christvesper im Livestream über Zoom. Weitere Informationen dazu gibt es hier.