Nun war es so, dass der Kaiser
– der Augustus, wie man ihn nannte, übersetzt heißt das: „der Erhabene“ –
dass dieser Kaiser also zum Jahresende gerne einen Überblick
über alle Steuereinnahmen haben wollte,
sei es um neue Straßen zu bauen, eine neue Fußbodenheizung für seinen Palast, marode Brücken zu sanieren oder um seine Armeen zu bezahlen.
Dazu sollte jeder Bürger des Reiches das Einwohnermeldeamt seiner Geburtsstadt aufsuchen. Das betraf dann auch Josef aus Nazareth, den Zimmermann, der, obwohl lange her, ein später Nachfahre des großen Königs Davids von Bethlehem war.
Darum machte er sich auf den Weg dorthin,
zusammen mit seiner Frau Maria, die bald ihr Kind bekommen sollte.
Als sie aber in Bethlehem ankam, da setzten die Wehen ein
und Maria gebar ihren ersten Sohn, Jesus.
Damit das Baby nun nicht elend, nackt und bloß daliegen möge,
wickelte sie es in Windeln und legte es in eine Futterkrippe.
Denn wo sonst sollten sie das Kind hinlegen,
hatten sie doch keinen anderen Platz in der Herberge gefunden.
Zur selben Zeit waren Hirten in der Gegend bei der Arbeit,
die passten nachts auf ihre Herden auf.
Dass sie erschraken, als sie plötzlich im Flutlicht der himmlischen Klarheit standen,
ist ja wohl kein Weihnachtwunder. So dass der Engel des Herrn, der da zu ihnen getreten war, sinnvollerweise, aber nicht ohne Mehrdeutigkeit,
als erstes sagte: „Fürchtet euch nicht“.
Und wie so noch so geblendet dastanden sagte er: „Sehet!“
„Ich verkündige Euch eine Riesenfreude,
die wird alle Menschen packen, denn Euch ist heute der Retter geboren,
der gesalbte Herrscher, drüben in der Stadt Davids.
Wenn ihr also hingeht,
was ich Euch im Übrigen raten würde,
erkennt ihr das Windelkind daran, dass es in einer Krippe liegt.
Ja, und dann waren da plötzlich alle himmlischen Heere bei ihnen draußen auf’m Acker,
die sangen das Loblied des großen Gottes und das ging:
Ehre sei Gott in der Höhe,
auf Erden aber Frieden,
den Menschen seines Wohlgefallens.
Die Hirten lauschten und staunten mit offenen Augen und Mündern solange,
bis die Engel sich in den Himmel zurückzogen hatten.
Dann aber sagten sie zueinander:
„Los, jetzt wollen wir aber auch sehen, wovon wir gerade gehört haben.“
Sie rannten geradezu hinüber nach Bethlehem
und fanden die beiden Eltern, Maria und Josef, deren Windelkind in einer Krippe lag.
Da mussten sie natürlich von dem Engel, der Klarheit des Herrn
und von der wunderbaren Botschaft erzählen,
und von dem, was der himmlische Chor so gesungen hatten.
Alle Anwesenden staunten nicht schlecht und wunderten sich darüber
Maria aber merkte sich ihre Worte gut und bewegte sie in ihrem Herzen.
Weil die Hirten aber ihre Herden wie Gott selbst nicht so lange allein lassen wollten,
kehrten sie wieder zurück zu ihnen.
Voll des Lobes Gottes in ihren Augen, ihren Herzen und in ihren Kehlen
wegen allem, was sie hatten erleben dürfen,