Aufstehen!

was ich hab, gebe ich Dir:
Im Namen Jesu Christi: nimm, steh auf, geh!
(Nach Apg. 3,1)

was ich habe… ?
einen Traum – I have a Dream…
eine Vision von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
eine tief verwurzelte Stärke
den Mächtigen, dem Hass und der Gewalt zu widerstehen

Vor 50 Jahren, am 4. April 1968 wurde der Bürgerrechtler und Baptistenpastor Martin Luther King ermordet. Sein entschiedenes Eintreten gegen soziale und rassistische Ausgrenzung gehört zu den großen gewaltfreien Menschenrechtsbewegungen des 20. Jahrhunderts und erinnert uns an unsere freikirchliche Tradition als Baptisten, für die Freiheit einzutreten.

Martin Luther King hat deutlich gemacht, wie aktuell die biblische Botschaft und wie aktuell eine prophetische Botschaft ist – und wie riskant. Rassismus, Hass und religiöse Intoleranz töten – der Anspruch, respektvoll miteinander umzugehen tut dies nicht.

Doch wer besetzt die Plätze und wer die Köpfe und Herzen der Menschen?
Längst sind es die Rassisten, die für sich die Freiheit der anders Denkenden reklamieren, weil für eine Zeit die Vernunft sich durchgesetzt hat, oder meinetwegen die Scham, oder meinetwegen die Rücksichtnahme, oder meinetwegen die Menschenfreundlichkeit – unerträglich für die, die selbst noch den furchtbaren Anschlag in Münster und seine Opfer für ihre Hasspropaganda und zur Selbstprofilierung instrumentalisieren.

Bewegungen wie die von MLK und Pegida sind aber nicht dasselbe, nur weil da Menschen für ihre Interessen auf die Straße gehen und sich womöglich irgendein christlich aussehendes Etikett anheften.
Wir sind darum mit Christus, in Christus und durch Christus Menschen des Neuen Weges, weil dieser Weg jeden Tag aufs neue gegangen werden muss und jeden Tag aufs neue ein Neuer Weg sein wird. Gottes Friedensreich in und zwischen den Menschenmächten soll und darf sich nicht verstecken, auch wenn es sich in Gefahr begibt, sich wagt und sich darum und darin bewährt. Was das Leben fördert, als versöhntes, befreites Leben, als rücksichtsvolles und gerechtes Leben, das ist nicht in Frage zu stellen, sondern gefragt, ja es ist selbst die Frage.

All das trägt sich nicht aus sich selbst, sondern wird getragen und muss getragen werden von Menschen, ihren Haltungen und ihren Handlungen, nicht ihren Regelwerken. Karfreitag und Ostern sind darum immer und immer wieder eine Frage an unsere Selbstverständlichkeiten, Selbstgerechtigkeiten und Profilierungszwänge, durch welche Ideologie auch immer diese geprägt sind.

Es gibt kein Recht, Antisemit oder Rassist zu sein, weil ein solches Recht nur ungerecht sein kann und weil es der Ungerechtigkeit Raum geben würde. Und „Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen,“ so Martin Luther King.